Wechseljahre: Einschneidende Lebensphase, aber kein Grund zur Besorgnis

„Man ist so alt, wie man sich fühlt.“ Diesen Satz würde vermutlich die meisten unterschreiben. Und tatsächlich spielt das subjektiv wahrgenommene Alter eine erhebliche Rolle für das Wohlbefinden in der zweiten Lebenshälfte.

Wechseljahre sind für Frauen oft eine belastende Lebensphase

Dennoch gibt es einen Indikator, der dem Menschen seinen Alterungsprozess stetig vor Augen führt: der eigene Körper. Natürlich variiert das biologische Alter – bereits in jungen Jahren – je nach Lebensstil von Person zu Person. Doch gerade Frauen bemerken die körperlichen Veränderungen, die untrüglich das Ende der mittleren Lebensphase ankündigen. Die sogenannten Wechseljahre gehen mit Symptomen einher, die zwar vollkommen natürlich sind, für viele Frauen jedoch eine immense Belastung darstellen.

Mehr als nur Menopause: Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre setzen sich aus mehreren Phasen zusammen, wobei die Menopause die bekannteste ist.

  • Prämenopause: Für gewöhnlich verändert sich etwa zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr das hormonelle Gleichgewicht. Die Produktion des Hormons Progesteron sinkt, die Periode setzt unregelmäßiger und in größeren Abständen ein, der Eisprung findet seltener statt.
  • Menopause: Das Durchschnittsalter liegt hier bei ca. 50 Jahren, die Menopause kann jedoch auch deutlich früher oder später stattfinden. Sie wird als die letzte Regelblutung definiert und lässt sich demnach nur retrospektiv bestimmen.
  • Perimenopause: 1 bis 2 Jahre vor und nach der Menopause versiegt die Follikelreifung in den Eierstöcken, sodass der Eisprung zunehmend ausbleibt. Es mangelt an der Gelbkörperreifung für die Progesteronproduktion, weshalb es zu Störungen und schließlich zum Ausbleiben des Zyklus kommt. Die Östrogenproduktion nimmt ab, während die vorhandenen männlichen Hormone unverändert bestehen bleiben.
  • Postmenopause: 1 bis 2 Jahre nach der Menopause beginnt die Postmenopause, die etwa bis zum 65. Lebensjahr andauert. Während dieser Phase kommt die Gestagen- und Östrogenproduktion allmählich zum Erliegen.

Ursache und mögliche Beschwerden

Die Ursache für diese körperlichen Veränderungen ist die Abnahme des Hormons Progesteron, welche zu einem Östrogenüberschuss führt. Sobald in den Eierstöcken keine Eizellen mehr produziert werden, kommt auch die Bildung von Östrogen zum Stillstand.

Diese hormonelle Umstellung geht meist mit diesen typischen Beschwerden einher:

  • Stimmungsschwankungen
  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • sexuelle Probleme
  • Schlafstörungen
  • Haarausfall
  • Spannungen in der Brust
  • Blasenschwäche und Harnwegsinfektionen
  • Erschöpfung
  • Depressivität
  • Gewichtszunahme
  • Erhöhtes Risiko für Osteoporose

Wie stark die genannten Beschwerden ausgeprägt sind, variiert von Frau zu Frau. Zum Teil müssen auch nicht immer die Wechseljahre Ursache sein. Aus diesem Grund sollte stets ein Arzt konsultiert werden.

Hormonell oder pflanzlich: Therapiemöglichkeiten während der Wechseljahre

Die obigen Beschwerden sind vollkommen natürliche Begleiterscheinungen des Alterns. Dennoch empfinden sie viele Frauen als sehr belastend. In solchen Fällen gibt es zahlreiche Wege der Linderung.

Hormonersatztherapie (HET)

Eine Hormonersatztherapie sollte erst nach einem individuellen Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt, in dem die möglichen Risiken und Nebenwirkungen geklärt wurden, begonnen werden. Sowohl bei der Monotherapie (Östrogen) als auch bei der Kombinationstherapie (Östrogen und Gestagen) werden in der Regel so wenige Hormone wie möglich zugeführt. Die Präparate sind in Tablettenform, als Spritze, Pflaster, Gel, Creme oder Zäpfchen erhältlich.

Pflanzliche Mittel zur Beschwerdelinderung

Doch auch auf pflanzlicher Basis lassen sich die Beschwerden der Wechseljahre lindern. Traubensilberkerze und Mönchspfeffer enthalten Phytohormone, die den weiblichen Hormonhaushalt regulieren können. Baldrian, Passionsblume, Melisse oder Hopfen helfen bei Schlafproblemen, während Johanniskraut leichte depressive Verstimmungen bessert. Auch hier ist es ratsam, mit einem Arzt über Neben- und Wechselwirkungen zu sprechen.

Kein Anlass zur Besorgnis

Die oft als lästig wahrgenommenen Symptome der Wechseljahre sind in den natürlichen hormonellen Veränderungen des Körpers begründet und bieten in der Regel keinen Anlass zur Besorgnis. Auf hormonellem wie pflanzlichem Wege lässt sich mit ärztlichem Rat eine Linderung herbeiführen. Auf diese Weise lässt sich das subjektiv empfundene Alter und Wohlbefinden erheblich steigern, was sich wiederum positiv auf den Gesundheitszustand auswirkt.