Prostatitis: Entzündliche Erkrankung der Prostata

Die Prostata ist ein Organ, das vielen Männern in zunehmendem Alter Probleme bereiten kann. Bei Schmerzen im Beckenbereich, Problemen beim Wasserlassen oder Ejakulationsstörungen sollte die Möglichkeit einer Prostataerkrankung in Betracht gezogen werden, eine Übersicht findet sich auf der Webseite Symptome einer Prostatitis. Eine gutartige Prostatavergrößerung tritt im Alter bei sehr vielen Männern auf und ist in der Regel unbedenklich. Doch auch eine Prostatitis – eine Entzündung der Prostata – kann vorliegen und bestimmte Beschwerden verursachen. Etwa 15 Prozent der Männer leiden mindestens einmal im Leben an einer Prostatitis, wobei die Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter steigt.

Welche Formen der Prostatitis gibt es?

Eine Prostataentzündung kann bakteriell oder abakteriell sein und einen akuten oder chronischen Verlauf annehmen. Die durch Bakterien ausgelöste Prostatitis ist in der Regel gut durch Antibiotika behandelbar. Jedoch macht die bakterielle Prostatitis nur etwa 10 Prozent der Fälle aus. Die abakterielle Prostatitis, die auch chronisches Beckenschmerzsyndrom genannt wird, tritt weitaus häufiger auf und ist schwieriger zu behandeln.

  • Akute bakterielle Prostatitis: Sie tritt sehr plötzlich auf und wird durch Bakterien verursacht, die über das Blut oder durch einen Harnwegsinfekt in die Prostata gelangen. Es treten sehr starke Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Unterleibsschmerzen auf. Häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen, starker Harndrang und eine Verfärbung des Urins können ebenfalls damit einhergehen.
  • Chronische bakterielle Prostatitis: Wenn die Symptome länger als drei Monate anhalten, spricht man von einer chronischen Prostatitis. In der Regel sind die Symptome weniger stark als bei der akuten Prostatitis. Fieber und Schüttelfrost treten nur noch selten auf. Die chronische bakterielle Prostatitis wird ebenfalls mit Antibiotika behandelt, die allerdings über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen.
  • Chronisches Beckenschmerzsyndrom: Die Symptome zeichnen sich durch Schmerzen im Beckenbereich auf und ähneln denen der chronischen bakteriellen Prostatitis. Jedoch liegt hier keine Verursachung durch Bakterien vor. Umstritten ist, was stattdessen als Ursache für diese Erkrankung in Frage kommt. Theorien sind etwa ein falsch funktionierendes Immunsystem oder das Übergreifen einer Blasenentzündung auf die Prostata. Auch psychische Probleme können wahrscheinlich ein chronisches Beckenschmerzsyndrom auslösen oder begünstigen.
  • Asymptomatische Prostatitis: Mit ihr gehen keine Beschwerden einher und sie wird meistens zufällig im Zuge anderer Untersuchungen diagnostiziert. Es liegen zwar Anzeichen einer Entzündung vor, diese löst aber keine Symptome aus und muss nicht behandelt werden.

Vorbeugung und Behandlung

Wie bereits erwähnt, kann eine bakterielle Prostatitis – akut oder chronisch – meist gut mit Antibiotika behandelt werden. Wichtig ist, durch das Anlegen einer Bakterienkultur den genauen Erreger und ein passendes, möglichst wirkungsvolles Antibiotikum herauszufinden.

Bei abakteriellen Entzündungen gestaltet sich die Behandlung komplizierter. Oft werden nur die Symptome behandelt, also zum Beispiel Medikamente gegen Schmerzen und Entzündung angewandt. Bei schwerwiegenden Fällen des chronischen Beckenschmerzsyndroms, die mit Komplikationen einhergehen, hilft manchmal nur noch die operative Entfernung der Prostata. Jedoch werden konstant neue innovative Therapiemethoden entwickelt, die auch für die abakterielle Prostatitis anhaltenden Erfolg versprechen.

Prostataerkrankungen kann generell durch eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sowie durch genügend Bewegung vorgebeugt werden. Falls dennoch Beschwerden auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch ganz ohne Symptome ist die regelmäßige Untersuchung und Vorsorge wichtig, besonders bei Männern in höherem Alter. Denn Prostatakrebs – eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern – führt im Gegensatz zur Prostatitis erst spät zu Symptomen.