Schlafen im Alter

Viele Senioren klagen über einen schlechten Schlaf und Schlafstörungen. In den meisten Fällen können Schlafprobleme mit einfachen Tricks und Verhaltensmaßnahmen behoben werden. Oft denken Senioren, dass ein schlechter Schlaf zum Älterwerden einfach dazugehört. Dies ist aber nicht der Fall. Der Körper und auch der Schlaf verändern sich zwar, aber Schlafprobleme gehen nicht automatisch aus diesen Veränderungen hervor. Insgesamt wird der Schlaf im Alter leichter, auch die Tiefschlafphase wird kürzer. Durch Veränderungen im Stoffwechsel gibt es Verlagerungen des Schlafs von der Nacht zum Tag hin. Dies empfinden viele Senioren als Störung und versuchen mit Druck die Nachtschlafzeit zu erhöhen. Zusätzlich verändert sich der Hormonhaushalt, auch der des Schlafhormons Melatonin. Dies hat zur Folge, dass tendenziell früher ins Bett gegangen und auch früher aufgestanden wird.

Guter Schlaf ist wichtig für eine gute Gesundheit und Lebensqualität. Er ist ebenso wichtig für den Menschen wie das Essen und Trinken. Schlechter Schlaf wiederum kann auf Dauer zu körperlichen Beschwerden, nachlassender Konzentrationsfähigkeit und andauernder Müdigkeit führen. Ärzte empfehlen Senioren sieben Stunden Schlaf. Da diese häufig auch einen Mittagsschlaf halten, sind auch sechs Stunden Nachtschlaf ausreichend. Trotzdem setzen sich viele Senioren unter Druck länger zu schlafen. Klappt das nicht, wälzen sie sich im Bett oder greifen zu Schlafmitteln.

Abhilfe schaffen

Es gibt deutlich bessere Methoden als Schlafmittel um das Schlafverhalten positiv zu beeinflussen. Besonders hilfreich ist es, sich tagsüber sozial und körperlich aktiv zu betätigen. Durch soziale Aktivitäten wie Karten spielen oder Gespräche mit Freunden wird der Geist angeregt und gefordert. Dementsprechend erschöpft ist dieser am Ende des Tages und benötigt Ruhe um sich zu erholen.

Körperliche Aktivität wirkt sich genauso wie die geistige positiv auf das Schlafverhalten aus. Bestenfalls sollte sich 30 bis 60 Minuten am Tag bewegt werden. Hierzu gehören Spaziergänge, Tanzen, Radfahren und weiteres. Wer tagsüber aktiv war, ist abends müde und schläft meistens besser. Zusätzlich kann ein Schlaftagebuch geführt werden, um zu kontrollieren, ob sich das Schlafverhalten bei vermehrter Bewegung verbessert. Weitere Informationen über die positiven Aspekte von körperlicher Aktivität im Alter finden Sie unter „Sport für Senioren“.

Schlafhygiene

Unter Schlafhygiene werden Schlafrituale und Entspannungstechniken verstanden. Auch auf die Schlafumgebung wird hier geachtet. Ein regelmäßiger Tagesablauf ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil. Hierzu sollten alltägliche Dinge wie Duschen, Anziehen, Essen, aber auch Einkaufen, Fernsehen, Lesen, Putzen, soziale Kontakte und Sport bzw. Bewegung gehören. Diese Aktivitäten gestalten den Tag abwechslungsreich, es kommt weniger Langeweile auf und dies wirkt sich positiv auf das Schlafverhalten aus. Zusätzlich sollte abends eher gelesen statt ferngesehen werden und auf die richtige Schlafumgebung geachtet werden. Wer etwas Licht braucht, kann ein Steckdosenlicht verwenden, wer es ganz dunkel mag, sollte darauf achten, dass auch am frühen Morgen im Sommer kein Licht in das Zimmer fällt, um ein vorzeitiges Aufwachen zu verhindern.

Hilft dies alles nicht, können einfache Verhaltensregeln befolgt werden. So sollte niemand im Bett liegen bleiben wenn er nicht schlafen kann. Auch sollte versucht werden jeden Tag zur selben Zeit aufzustehen und auch zu einer ähnlichen Zeit schlafen gegangen werden. Generell sollte aber niemand ins Bett gehen, bevor er nicht müde ist. Gibt es trotzdem Probleme sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Schlafstörungen können auch durch Krankheiten oder Medikamente entstehen.