Ernährung im Alter
Eine ausgewogene Ernährung sollte für Senioren einen hohen Stellenwert haben, schließlich ist sie maßgeblich für Wohlbefinden und Vitalität verantwortlich. Auch Krankheiten kann durch eine gesunde Ernährung vorgebeugt oder deren Verlauf positiv beeinflusst werden.
Spezieller Bedarf im Alter
Um das 60. Lebensjahr herum verändern sich der Körper und die damit verbundenen Ansprüche an die Ernährung: Muskel- und Knochenmasse, sowie der Wassergehalt des Körpers nehmen ab, der Fettgehalt nimmt zu. Der Kalorienbedarf ist nicht mehr so hoch. Oft findet weniger körperliche Aktivität statt und Appetit und Durst werden weniger. Aus diesen Gründen ist es wichtig, regelmäßig das Gewicht zu kontrollieren, um eine Über- oder Unterernährung frühzeitig feststellen zu können.
Wenn weniger Nahrung aufgenommen wird muss darauf geachtet werden, dass diese besonders nährstoffreich und an individuelle Bedürfnisse, wie beispielsweise persönliche Vorlieben aber auch Kauprobleme etc angepasst ist. Genau wie auch jüngeren Menschen wird Senioren eine kohlenhydrat- und eiweißreiche Ernährung mit wenig Fett empfohlen. Bei Getreideprodukten sollte zu Vollkorn gegriffen werden, da diese reicher an Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien sind. Zusätzlich sollten genügend Obst und Gemüse – mindestens zwei Stücke am Tag – verzehrt werden.
Besondere Aufmerksamkeit sollte auch auf der Flüssigkeitszufuhr liegen, 1,5 bis 2 Liter stilles Wasser, Früchte- oder Kräutertees oder verdünnter Fruchtsaft sollten es jeden Tag sein. Schwarzer Tee, Kaffee oder Alkohol sollten dagegen nur in kleinen Mengen genossen werden. Ob genügend getrunken wird kann durch ein Protokoll überwacht werden. Ist dies nicht der Fall kann das Trinken trainiert werden.
Besondere Aufmerksamkeit bei Cholesterin und Diabetes
Cholesterin und Diabetes sind Probleme vieler Menschen unterschiedlichen Alters. Bei Cholesterin handelt es sich um eine für den Körper wichtige Fettsäure, die erst in zu hoher Menge und wenn sie sich im Körper ablagert zu Problemen führt. Vorbeugen können Senioren hier indem Nahrungsmittel mit gesättigten Fettsäuren wie Schokolade, Schnitzel oder Pommes gemieden werden. Gleichzeitig gibt es Lebensmittel, wie Lachs mit wichtigen Omega-3 Fettsäuren, Hülsenfrüchte oder Pflanzenöle, welche das Cholesterin senken. Auch Bewegung kann sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken. Sollte dieser trotz der genannten Maßnahmen nicht weit genug sinken, kann ein Arzt zusätzlich senkende Medikamente verschreiben, die allerdings weder eine gesunde Ernährung noch ausreichend Bewegung ersetzen.
Bei Diabetes ist es ebenfalls wichtig auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Diese sollte bestenfalls mit einem Arzt abgesprochen und regelmäßig überprüft werden. Da viele Diabetes-Medikamente leider auch den Appetit zügeln können und dieser im Alter oft sowieso abnimmt, sind Nahrungsmittel-Verbote weniger sinnvoll. Wichtiger ist es darauf zu achten, dass die Ernährung schmeckt und ausgewogen ist, auch um Untergewicht vorzubeugen. Zusätzlich kann der Arzt statt blutzuckersenkenden Medikamenten Insulin verschreiben, da bei einer Insulintherapie eher Gewicht zugenommen wird. Bei guten Zuckerwerten kommt der Appetit wieder von allein. Bei Diabetes kann regelmäßige Bewegung zu einer Verbesserung des Krankheitsverlaufs sowie der Begleiterscheinungen beitragen.
Den Überblick behalten
Die Ernährung im Alter sollte an die ganz persönlichen Lebensumstände einer Person angepasst werden. Es ist aber nicht nur wichtig welche Nährstoffe der Körper braucht, sondern auch dass es schmeckt und verträglich ist. Das Essen soll schmecken und Spaß machen. Werden Medikamente eingenommen oder bereitet das Kauen Beschwerden, muss dies eventuell ebenfalls berücksichtigt werden. Bei Kaubeschwerden sollten möglichst weiche Lebensmittel konsumiert werden oder diese püriert bzw. zerkleinert werden.
Bei Problemen mit der Ernährung kann eine Ernährungsberatung weiterhelfen. Bei einer Ernährungsberatung werden zunächst die Ernährung sowie der Ernährungszustand des Körpers überprüft. Anschließend wird festgelegt, inwiefern und mit welchen Lebensmitteln etwas verbessert werden kann. So können Ernährungsberater besonders Senioren zu einem besseren Lebensgefühl und mehr Vitalität im Alter verhelfen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass auch ernährungsbedingten Krankheiten vorgebeugt oder bestehende positiv beeinflusst werden können. Die Krankenkasse übernimmt in vielen Fällen, besonders wenn Krankheiten vorliegen, die Kosten der Beratung oder bezuschusst sie zumindest.