Das Seniorenstudium

Senioren verfügen im Alter über mehr Freizeit als während des Berufslebens, manche wollen diese Zeit nicht nur für Hobbies nutzen, sondern haben ein großes Interesse, bestehendes Wissen zu vertiefen oder ganz neue Fachgebiete kennenzulernen. Eine gute Möglichkeit dieses zu tun ist ein Seniorenstudium an einer Fachhochschule oder einer Universität. Im Vergleich zu einem regulären Studium ist dieses für viele Senioren eine gute Alternative.

Circa 50 Universitäten bieten inzwischen ein Seniorenstudium an, allerdings mit vielen Unterschieden zwischen den Programmen. Ein solches Studium ist fächerübergreifend und die Rahmenbedingungen sind an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst. So ist das Studium interessengeleitet und die Senioren können sich die Veranstaltungen ganz nach eigenen Vorstellungen zusammenzustellen. Der Fokus liegt damit weniger auf dem Erwerb von Scheinen bzw. einem bestimmten Abschluss. Dies bedeutet auch, dass ein Seniorenstudium nicht mit dem Zeitdruck verbunden ist, über den sich viele jüngere Studenten beschweren. Oft können Senioren auf sie zugeschnittene Abschlüsse oder Zertifikate ausgestellt bekommen.

Inzwischen sind mehrere zehntausend Senioren an Universitäten oder Fachhochschulen in Deutschland eingeschrieben, Tendenz steigend. Seit 2006 gibt es sogar die erste Universität ausschließlich für Senioren. Diese befindet sich in Bad Meinberg in Nordrhein-Westfalen. Die Zielgruppe dieser Universität sind Senioren ab 60 Jahren. Das Studium ist ganz auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgelegt.

Voraussetzungen und Gründe für ein Studium

Viele Senioren bevorzugen ein Seniorenstudium an einer regulären Universität gegenüber einer speziell für ihre Altersgruppe. So sind Senioren an einer regulären Universität in das normale Universitätsleben integriert und können – sofern dies ihr erstes Studium ist – eine ‚ganz neue Welt‘ kennenlernen. Hier sitzen jüngere und ältere Studenten gemeinsam in Veranstaltungen oder der Mensa, wovon beide Seiten profitieren können. Allerdings birgt diese Kombination ebenso Konfliktpotential. Oft ist aber auch das Kursangebot an regulären Universitäten größer und die Bibliotheken sind meist umfangreicher, weshalb die Entscheidung häufig zugunsten der regulären Universität fällt.

An der Universität müssen sich Senioren als Gasthörer oder mit speziellem Seniorenstatus einschreiben. Meistens ist hierfür kein Abitur erforderlich. Genaue Informationen für die jeweilige Universität lassen sich auf deren Internetauftritt finden, zum Beispiel über die angebotenen Studienmöglichkeiten für Senioren. Hier gibt es auch Informationen über die Kosten und das Pensum des Studiums, welches für Senioren meist nicht sehr hoch ist, sowie hilfreiche Telefonnummern oder die Öffnungszeiten einer Beratungsstelle.

Das Fernstudium

Neben dem Studium an einer Universität können Senioren sich auch an einer Fernuniversität einschreiben. Dies ist allerdings oft mit deutlich höheren Kosten verbunden. Ein Vorteil hierbei ist, dass alle Unterlagen direkt nachhause geschickt werden und die Universität nicht besucht werden muss. Es kann in Ruhe in den eigenen vier Wänden studiert werden. Darüber hinaus kann jeder in seinem ganz eigenen Tempo lernen und sich auch Pausen vom Studium nach Belieben einteilen. Studienarbeiten werden per Post an die Dozenten geschickt oder Klausuren online geschrieben. Als Nachteil sehen viele Senioren an einem Fernstudium, dass sie den Universitätsalltag nicht kennenlernen. Auch können so keine Kontakte zu Kommilitonen, sei es älter oder jünger, geschlossen werden.

In Deutschland gibt es für Senioren heutzutage viele Möglichkeiten, ein Studium aufzunehmen. Hier ist für jeden der an einem Studium Interesse hat das passende Angebot dabei. Viele Universitäten kommen älteren Studenten sowohl finanziell als auch bei der Aufnahme entgegen. So wird nicht überall ein Abitur benötigt und die Kosten für ein Studium sind auch bei geringerer Rente tragbar.